Was bedeutet Multifamilientherapie?

Die klassische Familie befindet sich seit einiger Zeit im gesellschaftlichen Wandel. Zunehmend kleinere Familien, Familien mit einem Elternteil oder Familien die sich neu zusammenfinden (Patchwork) sehen sich mit zunehmenden Herausforderungen konfrontiert. Weniger dichte, soziale Netzwerke und steigende Anforderungen können zu überfordernden Situationen führen. Da kann es sehr hilfreich sein, Unterstützung und Anregungen von anderen Menschen in ähnlichen Situationen zu bekommen. Multifamilienarbeit kann diese in einem Maß, das Ihnen keine andere Therapieform bietet.

Menschen in Konfliktsituationen haben meist schon viel zur Verbesserung ihrer Lage probiert, aber die für sie passenden Lösungen noch nicht gefunden. Diese Arbeit hat sie zu ExpertInnen mit einer hohen Sensitivität für ähnliche Probleme auch bei anderen gemacht, aber vielleicht auch die Sicht auf das eigene Problem eingeengt.

In der Multifamilientherapie finden sich Familien mit ähnlichen Fragestellungen zusammen, um sich in einer Atmosphäre gegenseitiger Anteilnahme und Verstehens auszutauschen und eine Vielzahl von differenzierten anderen Perspektiven zu erfahren. Ziel der Arbeit ist es, dass die einzelnen Familien und ihre Mitglieder die Potenz der Gruppe als ein Chance für sich selbst erleben, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken und damit das Lösungspotential für die eigenen Fragestellungen zu heben.


Was erwartet Sie?

  • Gegenseitige Unterstützung bei Ihren Fragestellungen,
  • konstruktive Rückmeldungen,
  • lebensweltorientierte Erziehungsunterstützung auf Gegenseitigkeit,
  • Modell-Lernen an konkreten Situationen,
  • eine Gruppe, die ähnliche Sorgen und Problem kennt und mit ihnen teilt und
  • – bei allem Ernst der präsentierten Probleme – ein hoher Spaßfaktor.

Wie funktionieren Multifamiliengruppen?

Zwei bis vier Familien treffen sich zu vereinbarten Terminen, die im Abstand von vierzehn Tagen bis drei Wochen stattfinden. Sie dauern 2 1/2 Stunden. Der genaue Ablauf wird zu Beginn besprochen und festgelegt. Die Termine finden am späten Nachmittag statt und werden von zwei Personen vorbereitet und begleitet.

Davor wird in einem Gespräch mit den einzelnen Familien geklärt, welche Themen im Zentrum stehen und in welcher Gruppe damit am besten gearbeitet werden kann. Bei diesem Gespräch können offene Fragen zu finanziellen und sonstigen Rahmenbedingungen geklärt werden.


Welche Themenbereiche werden angeboten?

  • Erste Schritte als Eltern (mit Kindern zwischen 0-2 Jahren)
  • Eltern mit „ich bin schon groß und gehe in den Kindergarten“ – Kindern
  • Familien mit Kindern mit Interaktionsproblemen in der Schule
  • Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil
  • Familien mit einem psychisch erkrankten Kind

Organisatorisches

Die Gruppen werden als halboffene Gruppen geführt und finden einmal monatlich in den Räumlichkeiten des systemischen zentrums wienerwald statt.

Kosten und Finanzierung: pro Familie/pro Treffen 110,– €